Halm
Ausführung: Tischlerei Thomas Geser
Entwurf: Matthias Bär │ www.baer.studio
Foto: Adolf Bereuter + Matthias Bär
Blatt-Halm-Fuß: Der vorliegende Tisch nimmt bewusst Anleihen aus der Flora. Er besteht aus 4 Segmenten, die „Schachtelhalm“-artig ineinandergesteckt bzw. verbunden werden.
Der Tischfuß, ein Betongussteil, ist isotrop bzw. richtungslos und hat eine glatte Sichtbetonoberfläche. Die Gussform ist aus Holz hergestellt und mit zähem Lack versiegelt. Dadurch kann diese mehrfach verwendet werden. Das Material und die Faserung der Gussform sind nicht relevant. Durch die Ausführung des Tischfußes in schwerem Beton kann das Tischblatt diesen entsprechend überragen. Dies ermöglicht die erforderliche Beinfreiheit.
Der Halm und das Tischblatt bilden eine Einheit aus 3 Segmenten. Diese Einheit ist anisotrop. Es wurde auf die richtige Faser- und damit Tragrichtung geachtet. Offensichtlich wird dies bei Betrachtung des Tischblatts. Die Faserung des Blatts verläuft radial, parallel zur Tragrichtung. Das Tischblatt besteht aus 10 tortenstückartigen Lamellen, welche wiederum aus mehreren kleinen Lamellen zusammengesetzt sind. Dieses Prinzip ist in allen 3 Segmenten konsequent umgesetzt. Es ist natürlich nahezu unmöglich, das gesamte Holzelement aus einem massiven Block zu drechseln. Deswegen ist die Form in 3 Segmente geteilt (Schachtelhalmprinzip). Das Tischblatt ist als ebene Platte hergestellt, die 2 gekrümmten Halmsegmente sind gedrechselt. Über entsprechende Ausnutungen können alle Teile ineinandergesteckt und verleimt werden.
Generationentisch: Praktisch ist, dass der Tisch keine Richtung hat. Jeder Sitzplatz ist (demokratisch) gleich. Es gibt keine Stirnseite, keine Ecke und keinen Vorsitz, keine Hierarchie. Der kleine Bub erhält die gleiche Stellung wie der betagte Großvater. Es gibt keine unkommunikativen Tischenden und keine unpraktischen Tischbeine. Die Größe bzw. der Umfang des Tisches kann an die Größe der Familie, des Vereines oder der gewöhnlichen Versammlung angepasst werden.